In Zeiten, in denen sich die Welt immer schneller zu verändern scheint, stoßen herkömmliche Projektmanagementmethoden an ihre Grenzen. Flexibilität alleine genügt nicht mehr, um den Anforderungen einer sich ständig wandelnden Umgebung gerecht zu werden. Stattdessen sind agile Ansätze gefragt, um schneller und effektiver Ergebnisse zu erzielen und Budgets sinnvoll einzusetzen.

Das agile Mindset beschreibt die Einstellung, dass Menschen ihre Fähigkeiten durch Lernen erweitern können. Im Gegenteil zum fixed Mindset, das von der Annahme ausgeht, dass Fähigkeiten angeboren – oder ab einem bestimmten Lebensjahr nicht mehr weiterentwickelt werden können. Im fixed Mindset werden daher Herausforderungen als Gefahr gesehen. Gefahren, denen man sich besser nicht aussetzt. Die Angst vor dem Scheitern verhindert die Annahme der Herausforderung als Chance. Genau diese Chancen zu nutzen, sich ständig weiterzuentwickeln, ist hingegen der Kern des agilen Mindsets. Mit Hilfe von Versuchen, Fehlern und Anstrengung werden Informationen gesammelt, die das Lernen überhaupt erst ermöglichen und damit die Basis für geistiges Wachstum schaffen. Der stetige Wunsch besser zu werden ist der innere Antrieb des agilen Mindsets. Für die erfolgreiche Einführung von Agile Event Management dient dieser Antrieb als Basis. Es stellt sich die Frage, wie lässt sich das bereits natürlich vorhandene Agile Mindset in jedem von uns fördern und ausbauen?

AGILE PRINZIPIEN

Für Teams, die lange Zeit im klassischen Projektmanagement gearbeitet haben, kann die Akzeptanz von Änderungswünschen im Projektverlauf eine große Herausforderung darstellen. Im agilen Prozess hingegen werden Veränderungen nicht nur erlaubt, sondern auch begrüßt. Statt Veränderungen als Problem zu betrachten, werden sie als Chance gesehen. Natürlich ist nicht jede Änderung sinnvoll, daher ist es wichtig, dass das Team eine gute Beratungskompetenz besitzt, um den Kunden entsprechend zu beraten und zu überzeugen. Das iterative Vorgehen mit kurzen Abstimmungsintervallen ermöglicht es, sich auf die Arbeiten im jeweiligen Zyklus der Iteration zu konzentrieren und unnötige Arbeit zu vermeiden. Durch die ständigen Reviews können die Projektanforderungen hinterfragt und verändert werden, um eine höchstmögliche Kundenzufriedenheit zu erreichen. Jedoch kann es in hierarchischen Organisationen eine Herausforderung sein, alle verantwortlichen Entscheider*innen für das Review zusammenzubringen. Daher sollten Review-Termine bereits periodisch im Projektverlauf eingeplant werden.

Die Retrospektive ist ein zentraler Bestandteil des ständigen Verbesserungsprozesses im Team. Regelmäßig reflektiert das Team, wie es effektiver werden kann und passt dementsprechend sein Verhalten an. Im klassischen Projektmanagement erfolgt meist nur ein „Lessons Learned"-Meeting nach Projektabschluss mit einer schriftlichen Analyse, die in den meisten Fällen keinen Einfluss auf Folgeprojekte hat. Regelmäßige Retrospektiven im Projektverlauf ermöglichen jedoch, dass man die Verbesserung direkt umsetzen kann und so das Projektergebnis steigert. 
Ebenso wichtig wie die Retrospektive ist aber auch die Selbstorganisation des Teams im agilen Projektmanagement. Hierbei geht es darum, dass das Team eigenverantwortlich entscheidet, welche Aufgaben es bearbeitet und wie es seine Kapazitäten nutzt. Jedes Teammitglied trifft eigenständig die Entscheidung, welches Arbeitspaket als nächstes bearbeitet wird und unterstützt das Team nach eigenem Ermessen. Natürlich bedarf es auch einer Führung des Teams. Diese wird jedoch entgegen einer hierarchischen Struktur auf Augenhöhe betrieben und soll zum Ziel haben, das Beste aus jedem einzelnen Individuum intrinsisch motiviert herauszuholen. Durch die Stärkung der Selbstorganisation übernimmt das Team die Gesamtverantwortung für den Projekterfolg und fühlt sich gleichermaßen bedeutsam.

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